Grünflächenpflege

Seit 2015 sind die Schafe der Naturpflege GmbH in Bubendorf dank der SBB und der Aktion #sbbmääh international bekannt. Medien wie BBC, USA Today, Russia Today sowie zahlreiche Schweizer Zeitungen und TV-Sender berichteten über die «natürlichen Mitarbeitenden», die Wiesen ökologisch pflegen.

Die Naturpflege GmbH vermietet Schafe und Ziegen an Gemeinden, Kantone, Firmen, Schulen, Altersheime und Private. Die Tiere pflegen Grünflächen leise, abgasfrei und schonend für Insekten und bodenbrütende Vögel. Gleichzeitig bekämpfen sie wirkungsvoll invasive Neophyten, da diese Pflanzen durch Verbiss deutlich geschwächt werden.

Der Betrieb besteht seit über 12 Jahren und ist schweizweit einzigartig in seiner Kombination aus marktwirtschaftlichem Arbeiten und ökologischer Zielsetzung. Zwei Franchise-Niederlassungen in BL und SO gehören mittlerweile zum System; insgesamt arbeiten 10 Personen in zwei Betrieben.

Über 450 Schafe und Ziegen stehen im Einsatz – vor allem alte, robuste ProSpecieRara-Rassen wie Skudden, Engadiner Schafe, Spiegelschafe, Walliser Landschafe sowie Walliser Schwarzhals- und Bündner Steinziegen. Diese Tiere sind ideal für anspruchsvolle, artenreiche Standorte und tragen gleichzeitig zur Erhaltung gefährdeter Nutztierrassen bei.

Skuddenschafe –
eine alte und seltene Nutztierrasse der ProSpecieRara
eignen sich besonders gut für die Böschungspflege entlang SBB-Bahnlinien

Die Beweidung erfolgt in kurzen Intervallen von 10–14 Tagen und schafft strukturreiche, artenreiche Flächen. Im Gegensatz zur Maschinenmahd entnehmen die Tiere der Fläche Nährstoffe – ein wichtiger Beitrag zur
Förderung der Biodiversität. Viele Insekten, Vögel und Kleintiere profitieren vom schonenden Vorgehen.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Bekämpfung invasiver Pflanzen wie Götterbäumen, Goldruten, Berufskraut, Robinien oder sogar Japanischem Staudenknöterich. Durch wiederholte Beweidung lassen sich diese Problempflanzen stark reduzieren.

Skudden- und Engadinerschafe tun sich gütlich am Japanischen Staudenknöterich und fressen ihn mit Blatt und Stiel

Skudden- und Engadinerschafe tun sich gütlich am Japanischen Staudenknöterich und fressen ihn mit Blatt und Stiel

Neben dem ökologischen Mehrwert spielt auch der soziale Aspekt eine grosse Rolle: Die Arbeit mit den Tieren schafft geschützte Arbeitsplätze und bringt Naturerlebnisse an Schulen, Altersheime und in Quartiere. Wo Schafe weiden, sinkt zudem der Abfall, und Menschen halten inne und freuen sich über die Tiere.

Besuch der Spiegelschafe in der Schule: Nicht nur sind danach die Wiesen gepflegt, sondern auch der Wissensdurst der Kinder gestillt und alle sind um ein Erlebnis reicher